Sonntag, 13. Mai 2007

Balancierend und abstürzend

Ein paar Tage schweigen und fühlen liegen hinter uns, hinter mir... und dieses Schweigen ist eine Prüfung für sie. Ich konnte nichts mitteilen, war auch sehr mit meiner Arbeit und den laufend neuen sich ändernden Anforderungen beschäftigt.

Es hatte sich etwas gewandelt in meinem Gefühl, wo ich gerade war: Nicht mehr auf einem Felsen in tosendem Sturm, aber immer noch auf einer Insel, auf der ich gerade bleiben wollte, keine Änderungen, keine Pläne, keine Verpflichtungen. Und ich konnte nicht wirklich sagen was mit mir los war. War ratlos über das, wie es mir ging und wollte nicht zurück in den Schmerz. Dadurch die Sprachlosigkeit... In einem Telefonat mit meiner Mutter war sie auch da: Es gibt nichts zu sagen, nicht zu uns, nicht zu der Situation. Und fühlen mag ich nicht mehr.

Wenn ich mich in meine Arbeit, in eine Zeitschrift, in etwas meinen Geist forderndes vertiefe, ist der Schmerz nicht spürbar, die Flucht tut gut, aber das Gefühl oder Nicht-Gefühl kriecht wieder hervor, so bald die Anspannung vorbei ist.

Und heute morgen plötzlich der Absturz, als ob ich von dem Hochseil gefallen bin, dass über die Tiefe der Verzweifelung gespannt war: Das abgrundtiefe Gefühl der Sinnlosigkeit, der Vergeblichkeit war wieder da. Ein Gefühl, dass ich gut kenne aus der Zeit, bevor ich mit Paul Lowe begegnet war. Nun war es wieder da und damit der Wunsch, einfach aufzuhören zu existieren, einfach zu verschwinden, zu sterben: Welche heimischen Pflanzen sind richtig giftig? Oder doch mit einem Messer die Pulsadern aufschneiden? Nur weg, schluß, Ende des Kampfes, Ende der Sorgen, Ende der Anstrengung, wofür lohnt es sich überhaupt zu leben, das soll das ganze? Und darunter auch Wut, ziellose Wut, Wut auf die Welt, Wut, die einfach heraus will, Regale umwerfen, irgendetwas tun genauer etwas zerstören, irgendwas, egal, einfach nur tun!!!

Und dann noch dieses verfluchte Universum mit seinem Spott: In meiner Verzweiflung wollte ich noch mal die Karten befragen und ich wollte dazu mischen, dabei sprang eine Karte heraus: Geduld! Vermutlich die einzige Karte, die über mich spottet und mir keine Chance lässt, die Karten zu verspotten.

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